Standort, Pflege und Umgang
Allem voran ist der Standort der Maschine von einiger Bedeutung.
Die Umgebung mit der Maschine bzw. der Raum, in dem das Gerät steht, muss weitestgehend staubfrei, und das Gerät selbst vor direkter Sonneneinstrahlung, aber auch vor Frost geschützt sein.
Staub belastet Mechaniken wie Kugellager, ggf. deren Aussen-Laufflächen, wie Stahlbänder/-seile oder Zahnriemen Umlenkrollen des Antriebs u.s.w., sowie die Reinigungseinrichtung für die Druckköpfe und letztlich auch die Druckköpfe selbst. Auch binden Schmierfette vorhandene Staub und beeinflusst so die an eineigen Stellen nötige Schmierung nachhaltig, was sich auf lange Sicht ggf. zerstörerisch auswirkt.
Stellen Sie sich vor, daß dem Wischer für einen Druckkopf Staub anhaftet, und beim Wischen der Staub über die Düsenmatrix gerieben wird. Das greift die scharfkantigen Düsenaustritte an und beschädigt sie, womit sich die abgefeuerten Tintentropfen nicht mehr definiert vom Düsenrand lösen können. Die Folge sind Ablenkungen des Tintentropfens, die zu fehlerhaften Druckergebnissen führen. Nicht selten muss der betreffende Druckkopf dann erneuert werden, schon lange bevor seine typische Standzeit abgelaufen ist... Die Kosten hierfür stehen jedoch in keinem Verhältnis zu dem täglichen, eher geringfügigen Pflegeaufwand bzw. zur Erneuerung des Wischers.
Bei Digitaldruckern wird der von der Luftwirbelschleppe des Kopfwagens mitgeführte und mit Staub versetzte Tintennebel auch bis in die Wisch- bzw. Cap-Station wandern, wo er sich absetzt und für Brocken- und Krustenbildung sorgt. Auch verteilt er sich in der ganzen Maschine, wo er im Lauf der Monate und Jahre erhebliches Unheil anrichtet.
Übrigens, auch stumpfe Medien-Abtrennmesser verursachen bei ihrem Einsatz oft mehr Staub, als von außen zugetragen wird.
Die wiederholte Erneuerung dieser Messer ist in der Summe ebenfalls sehr viel günstiger, als Folgeschäden beseitigen zu lassen...
Was die Mechanik angeht, muss man sich vor Augen halten, daß wir es hier mit präzisester Feinmechanik zu tun haben. In einfacher Betrachtung sei hier nur die Führung/Lagerung eines Kopfwagens herangezogen. Wird dieser nicht präzise und leichtgängig geführt, ruckelt er oder schwingt ggf. für wenige 100stel mm, was leicht zu fehlerhaften Druckergebnissen führen kann.
Deshalb ist es von einiger Wichtigkeit, dass Sie ihre wertvolle Produktionsmaschinen an einem geeigneten Satndort sehr pfleglich und umsichtig behandeln, um das eine oder andere Jahr länger damit arbeiten zu können oder per "Scheckheftpflege" einen höheren Wiederverkaufswert zu erzielen.
Tinte
Selbstverständlich haben Hersteller von Druckern ein natürliches, überaus grosses Interesse daran, dass Sie mit dem Gerät aus deren Hause nahtlos und hochwertig produzieren können, und in höchstmöglichem Maße zufrieden sind. Schliesslich sollen Sie bei Bedarf wieder ein Gerät von dort kaufen.
So können Sie immer sicher sein, dass Original-Tinten zuverlässig ihren Zweck erfüllen und dass die Viskosität auch an die Gegebenheiten angepasst ist. Sie werden typisch in hochreinen Räumen hergestellt und abgefüllt, und allerstrengsten Kontrollen unterzogen. Jede Störung kostet den Hersteller u.U. imensen Verlust seines Rufes, was er unter keinen Umständen zulassen wird.
Würden die Original-Tinten nicht immer ihren Zweck erfüllen, dann wäre der Hersteller sicher bald vom Markt verschwunden. Nicht zuletzt deshalb, da sowohl Gerät als auch Tinten aus seinem Hause stammen, und er sich somit keiner Ausflüchte bedienen kann, wenn tintenebedingt mal etwas nicht sauber läuft.
Ganz anders ist das bei Fremd-Tinten... Hier ist bei Weitem nicht alles so "mega-easy", wie es immer wieder vorgegeben wird. Vor allem dann nicht, wenn auch noch billige, minderwertige oder gar falsche Ersatzteile und/oder mangels Fachkenntnis dubiose Anleitungen zum Selbsteinbau dazu geliefert oder gar Empfehlungen zum downgrade der Geräte-Firmware ausgesprochen werden, nur um die eigenen Tinten vielfältig absetzen zu können. Niemand gibt Auskunft über den Hersteller, man beklebt die Gebinde auch gerne mit selbst hergestellten Lables. Der Anwender läuft nicht selten in´s offene Messer...
Am Ende hat ja er selbst an dem Gerät "gebastelt", womit man sich der Verantwortung leicht entziehen kann.
Auftretende Betriebsprobleme werden gerne abgewälzt, und Kundenreklamationen laufen hier nur all zu oft in´s Leere, wie zahlreiche Erfahrungen belegen.
So werden hier gern finazielle Nöte der Kunden gewinnbringend (nur für den Lieferanten) schamlos ausgenutzt. Schnell kostet das vermeintliche Sparen am Ende dann das mehrfache per diverser Verluste (Material, manpower, Kunden) und/oder Reparaturen.
Deshalb raten wir immer dringend zu Orginaltinten !! Oder Fragen Sie den Fachmnann, der ggf. Hersteller benennen kann, deren Tinten etabliert oder gar an Geräte-Hersteller geliefert werden.
Sparen Sie nicht am falschen Ende... Das Risiko ist klar viel zu hoch.
Damper
Dem Damper (Dämpfer) kommt hier die Bedeutung der Tintenflussdämpfung zu. Er verhindert, dass "grössere" Druckwellen in der Tintensäule zu Inhaltsverlust in den Düsen führen. Er verhindert auch, dass Tinte freiwillig aus dem Druckkopf tropft und/oder zur Quelle zurückläuft. Gleichzeitig filtert er die Tinte und verhindert so, dass grobe Verunreinigungen in den Druckkopf gelangen.
Natürlich ist auch dieses Bauteil dem Verschleiß bzw. der Alterung ausgesetzt indem gefederte Membranen erschlaffen, Dichtringe aufquellen bzw. Risse aufweisen oder das eingebaute Sieb versottet (s. auch Tinte).
Deshalb ist es wichtig, dass auch diese Bauteile bei den Wartungsintervallen erneuert werden, da auch sie von erheblicher Bedeutung für das sensible Tintensystem sind.
Schliesslich sollen Sie nicht in wenigen Wochen wieder einen Techniker wegen solcher, eher geringfügigen Eingriffe rufen müssen. Zu dem ist die Maschine z.B. bei einer Wartung ohnehin schon geöffnet.
Der Einbau des Dampers selbst ist nicht besonders schwierig. Nicht selten jedoch kommt es dabei zu Beschädigungen an Druckköpfen, oder zu anderen Störungen, wenn man meint, dass der Damper "nur mal eben" abgezohen und ein neuer draufgesteckt werden muss...
Von einer Selbstmontage raten wir daher dringend ab!
Auch billige Importdamper haben ihre Tüken und sei es nur, dass das Membranmaterial irgendwelches ist, das nicht für die Viskosität der Tinte ausgelegt ist. Auch hier wurden uns einschlägige, für den Benutzer meisst kostspielige Erfahrungen zugetragen.
Ganz übel, und man muss es wegen der Folgen wirklich so bezeichnen, sind Benutzereingriffe mit einer Spritze (Tinte ansaugen/nachfüllen/durchspülen etc.). So etwas wird gerne schon mal von unseriösen Ratgebern empfohlen.
Vertrauen Sie Ihr wertvolles Gerät nur erfahrenen Technikern an. Das ist sicher nicht billig, aber in jedem Fall preiswert.
Wischer
Da wir im Laufe unserer Tätigkeiten seit 1989 in Technik für Werbetechnik immer wieder feststellen, dass viele von Mitbewerbern ausgeführte Einweisungen an Grossformat-Druckern nicht ausführlich genug stattfinden, wollen wir hier die wesentlichsten Aspekte in Ihrem Interesse aufführen.
Behandlung des empfindlichen Druckkopfes.
Nachdem man am Druckkopf selbst nur Säuberungen an dessen Rändern ausführen kann und sollte, soll hier die Wichtigkeit seiner Behandlung per Wischer und Aufsitzkappe (Cap) beschreiben werden.
Der Wischer (typisch aus Gummi o.ä.) ist im Neuzustand scharfkantig. Ihm kommt die wesentliche Bedeutung zu die Düsenplatte unterhalb des Druckkopfes mit seiner scharfen Gummikante eher abzuschaben als sie zu wischen; ähnlich einem Kfz-Scheibenwischer. So ist es dringend angezeigt, immer auf die regelmäßige Pflege und Erneuerung des/der Wischer(s) zu achten.
Wenn ein Wischer nun viele hundert Male betätigt wurde, wird seine scharfe Kante verschlissen also abgerundet sein und er wird die abzuschabenden, durch Abtrocknung zähen Tintenreste eher verschmieren, wie man es von verbrauchten Kfz-Scheibenwischern und damit verschmierten Scheiben kennt. Funktionen und Wirkungen sind hier durchaus vergleichbar.
Die zähen Anhaftungen nun bilden einen gefährlichen Belag, der beim Cleaning mit verschlissenem Wischer an der Düsenplatte des Druckkopfes entlang geschmiert wird und zum Ausfall einer oder gar mehrerer Düsen führen kann. Die Gefahr ist darin zu finden, dass diese Anhaftungen etwas abgetrocknet sind und somit eher einer Spachtelmasse entsprechen mit der Düsenlöcher nun "verspachtelt" werden.
Dem kann durch einen Cleaning-Vorgang begegnet werden, was allerdings voraussetzt, dass die Versorgungselemente des Druckkopfes (Damper, Cap, Pumpe) nicht ebenfalls verschlissen sind.
Weitere Gefahr besteht darin, dass die minimalsten Tintenreste mit dem Auge kaum auszumachen sind, und man der Fehleinschätzung verfällt, dass alles sauber sei.
Beim Cleaning werden die Düsen per gepumptem Tintenfluss gespült und ggf. befüllt, was Düsen i.V.m. deren Umspülung mit frischer Tinte wieder von der "Spachtelmasse" befreien sollte.
Sollten die Elemente der o.a. Versorgung allerdings ebenfalls verschlissen sein, so läuft man große Gefahr, dass die betroffenen Düsen der Verstopfung nicht entledigt werden können. In derart hartnäckigen Fällen kann man das von uns so genannte Füssbad einsetzen. Hierbei wird die Cap mit entsprechender Cleaning-Flüssigkeit befüllt und der Druckkopf in der befüllten Cap für eine oder mehrere Stunden geparkt.
Sollte letztere nicht wirken, so sind die betroffenen Düsenlöcher vollends ausgetrocknt. Somit sind die betroffenen Düsen regelrecht zubetonieret.
Hiernach besteht keine Gelegenheit mehr die Düsen zu befreien, da sogar manuell eingesetzte Reinigungssubtanz nicht mehr bis in die Tiefe der Düsen vordringen kann, um die ausgehärteten Tintenreste zu lösen.
Die Folge ist ein unbrauchbarer Druckkopf.
Achten Sie also bitte sehr auf ausreichende Pflege und regelmässige Ausführung der vorgegebenen Wartungsintervalle.
Sollte Ihr Drucker jedoch nur wenig zum Einsatz kommen, so sollten Sie erst recht und sehr intensiv auf häufigere Pflege achten.
Denn bei schwachem Einsatz haben Tintenanhaftungen an Wischer, Cap und Druckkopf Gelegenheit zu verkrusten. Derartige Krusten haben u.U. verheerende Auswirkungen auf alle Versorgungs-Elemente, insbesondere und speziell in der Folge jedoch auf den Druckkopf selbst.
Sollten Sie Fragen zu diesbezüglichen Themen haben, so können Sie sich gerne an uns wenden.
Cap´s
Cap´s verfügen über eine sehr feine Dichtlippe, die sehr vorsichtig behandelt werden muß. Verwenden Sie zum Reinigen bitte nie handelsübliche Wattestäbchen, normale Stofftücher oder ähnliches. Und auch nie irgendwelche Werkzeuge. Fasern, die ggf. freigesetz werden, können leicht tief in Druckdüsen gelangen und den Tintenausstoß stören oder verhindern. Zudem sind solche Fasern leicht im Stande beim Wischvorgang Kerben in den Rand des Düsenaustrittes zu reiben, und so den Druckkopf zu beschädigen.
Auch können sie sich quer und unsichtbar über die Dichtlippe der Cap legen, und so ggf. Nebenluft zuzulassen. Eine Folge kann sein, daß der betreffende Druckkopf nicht mehr zuverlässig gereinigt wird; Eine andere, mögliche Folge ist, daß der Druckkopf mit "Frischluft" versorgt wird und, besonders bei längeren Ruhezeiten eher oder tiefer eintrocknet. In Härtefällen kann der Druckkopf unbrauchbar werden.
Pumpen
Die Pumpe an Digitaldruckern ist ein leider oft vernachlässigtes Thema. Die Pumpe soll hier natürlich Flüssigkeit fördern.
Aber funktioniert sie auch immer so, wie sie soll?
So trivial wie die Technik dieser Pumpen anmutet, steckt jedoch viel mehr dahinter.
Zunächst sei erwähnt, dass die Pumpen eines Digitaldruckers, entgegen der Annahmen vieler Benutzer, nicht während ihrer ganzen Laufzeit Tinte aus dem Druckkopf saugen. Vielmehr werden i.d.R. ca. 2/3-3/4 der Pumpfunktion mit offenen Cap´s vollzogen, nur um den ableitenden Teil des Systems zu entleeren, damit dort nichts verbrocken kann.
In aller Regel arbeiten solche Pumpen mit innen umlaufenden Rollen, die einen einliegenden Schlauch walzen und so die Flüssigkeit vorantreiben.
Wenn Sie sich nun vorstellen, daß diese Walzen mit Zapfen in Kunsstoff-Führungen gelagert sind und viele tausend Male und mit rel. hohem Andruck den Schlauch "platt machen" müssen, dann können Sie sich sicher auch vorstellen, daß die Walzen-Lagerungen dabei verschleißen und die Andruckkraft am Schlauch absinkt, nachdem die Walzen durch grösser werdendes Spiel mehr und mehr ausweichen können. Und weil der normal-runde Schlauch zeitgleich auch noch seinen spannenden Widerstand aufgibt, also immer ovaler b.z.w. flacher wird, verringert sich die Förderleistung u.U. auf weit unter 50 Prozent.
Das in Verbindung mit ausgehärteten Cap-Lippen und vielleicht noch müden oder gar billigen Import-Dampern macht das Chaos der mangelhaften Versorgung/Reinigung der Köpfe perfekt.
Das Erneuern einzelner Teile des Tintensystems macht definitiv keinen Sinn. Das Gerät würde dann auf immer wieder anderen Tintenkanälen vor sich her dümpeln und kurzfristig wiederholte Eingriffe einfordern.
Bei einer Wartung durch unser Fachpersonal werden neben anderen Justage-, Pflege-, Prüf- und Reinigungsarbeiten auch alle relevanten Teile erneuert, womit die Förder- und Reinigungsleistungen des Tintensystems wieder zu 100 Prozent gewährleistet sind, und Sie nach kurzer Zeit nicht schon wieder einen Service benötigen.